ADVENT RICHTIG BUCHSTABIEREN


Quelle: Stiftung Missionswerk Werner Heuckelbach


 Geschätzte Lesezeit: 3:45 Minuten

 

Was macht für dich den Advent aus? Vielleicht findest du dich in folgenden Gedanken wieder:

A – Arbeit

Geschenke besorgen, Plätzchen backen, Deadlines bei Projekten einhalten und ein Gottesdienstkonzept nach den neuen Corona-Maßnahmen erarbeiten füllen den Tag. Ich sehne mich nach Besinnung, arbeite aber bis zur Besinnungslosigkeit.

D – Durchhalten

Der Countdown läuft. Nur noch wenige Tage bis Weihnachten … Werde ich alles schaffen, was ich mir vorgenommen habe?

V – Vorbereitungen

Wann lade ich wen ein? Was soll ich kochen, wenn wir aufgrund der Restaurantschließungen nicht essen gehen können? Was soll ich bloß schenken? Oft sind diese Vorbereitungen nicht nur von Vorfreude begleitet, sondern auch von Stress.

E – Eile

Man hofft, dass Corona einem eine etwas ruhigere Vorweihnachtszeit beschert. Die Realität sieht oft anders aus. Alles muss schnell gehen: Einkaufen, Päckchen packen, Karten schreiben usw.

N – Neujahr

Das neue Jahr kommt mit großen Schritten näher – und damit die Hoffnung, dass 2021 alles besser wird. Beim Rückblick auf 2020 schleicht sich bei vielen Traurigkeit ein: Krankheit, Kurzarbeit und Kummer kennzeichneten für viele das Corona-Jahr.

T – Traurigkeit

An den Feiertagen wiegen Einsamkeit und seelische Nöte schwerer als sonst im Jahr. Die dunkle Jahreszeit trägt ihren Teil noch dazu bei.

 

ADVENT NEU BUCHSTABIEREN

Wie buchstabiert die Bibel Advent? In Jesaja 40,3+10+11 steht:

„In der Wüste bereitet dem Herrn den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserem Gott. Siehe, da ist Gott der Herr! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.“

Der Text ermutigt, Gott einen Weg zu bahnen, mitten im Alltag, in der Wüste der Einsamkeit und Verlorenheit und der Steppe des Stresses sich bewusst zu machen: „Siehe, da ist Gott, der Herr!“ Es geht um Gott und um meine Beziehung zu ihm; nicht in erster Linie, um Geschenke, um andere Menschen. Man sollte sich erinnern, wie Gott zu mir ist, wo er mich gerade trägt; und auch sich vor Augen zu halten, wie er mich schon getragen hat. Darum können wir Advent neu buchstabieren!

A – Angebot

Jesus ist das größte Geschenk in unserem Leben. Nichts übertrifft sein Angebot, Gottes Kind zu werden (vgl. Johannes 1,12). Bei ihm bin ich angenommen – mit allen Charaktereigenschaften, mit allem, was mich und andere stört und ärgert; mit allem, womit ich nicht zurechtkomme, wo ich vielleicht an mir verzweifele, mit aller Schuld, weil Jesus dafür bezahlt hat.

D – Dankbarkeit

Dankbarkeit hat viel mit der Frage zu tun, wer Gott für mich ist. Ist er für mich wie ein Weihnachtsmann, dem ich meinen Wunschzettel gebe und über den ich enttäuscht bin, wenn er meine Wünsche nicht erfüllt? Wir dürfen und sollen mit allen unseren Anliegen zu Gott kommen und ihn auch bedrängen. Doch gleichzeitig sollen wir das Danken nicht vergessen. Wie wäre es, wenn wir die restliche Adventszeit dazu nutzen, immer wieder beim Beten den Schwerpunkt auf das Danken zu legen? Gründe gibt es genug!

V – Vertrauen

Ein Blick auf die Nachrichtenseite kann runterziehen. Die Einsamkeit kann dich innerlich auffressen. An Jesus darfst du dich wenden, wenn du denkst, dass dich die Schwierigkeiten gleich überwältigen. Traue ihm zu, dass er den Überblick hat und dir helfen kann. Lass dich von ihm beruhigen, auch wenn die Schwierigkeiten vielleicht noch weiter bestehen. Sag: „Ja, ich vertraue dir, weil du vertrauenswürdig bist, weil du das Ende von dem ‚Film’ schon kennst, weil du weißt, wie meine Sache ausgeht.“

E – Echtes Leben

Eine Krise wie die aktuelle Pandemie kann zum Nachdenken herausfordern: „Warum bin ich auf der Erde? Was ist der Sinn meines Lebens?“ Die Adventszeit lädt dazu ein, sich diesen Fragen in Ruhe zu stellen – und an der Krippe Antworten zu finden.

N – Nähe

Gott möchte Gemeinschaft mit uns, deshalb wurde er in Jesus Christus Mensch. Er holt uns nah an sein Herz. Hier erleben wir Geborgenheit, Wärme, Liebe und Annahme. Es tut gut, gerade, wenn unsere Zeit hektisch ist, innezuhalten, und wenn es auch nur kurz ist. Und sich dann vorzustellen, wie Gott mich an sein Herz zieht und trägt. Anschließend kann man viel beruhigter und gestärkter wieder in den Alltag zurückgehen und auch mit Herausforderungen gelassener umgehen.

T – Tür

Jesus ist nicht nur die Tür zu Gott, er ist auch die Tür zum ewigen Leben. Diese Welt, in der wir leben, ist aber nicht die einzige Realität, die es gibt. Das Beste kommt noch. Der Herr Jesus bereitet uns schon eine Wohnung vor, in der wir einmal leben dürfen. Darum können wir gelassen in die Zukunft blicken und Advent neu buchstabieren!