EIN GOTT – VIELE WEGE?

„Wir glauben doch sowieso alle an den gleichen Gott“, sagen viele. Doch stimmt das? Was unterscheidet das Christentum von anderen Religionen?


Quelle: Stiftung Missionswerk Werner Heuckelbach


 

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„Wir haben doch alle einen Gott und es steht doch jedem frei, wie er zu seinem Gott finden will.“ Diese Aussage hört man immer wieder – sei es von Nachbarn, Kollegen oder Verwandten. Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft und das heißt auch in einer multireligiösen Gesellschaft. Da dies hier und da auch zu Spannungen führt, geben Verantwortliche in Staat und Kirche immer wieder beschwichtigende Erklärungen ab: im Grunde würden doch alle Religionen zum Frieden beitragen und eigentlich glaubten doch alle sowieso an den gleichen Gott. Also keine Aufregung, jeder soll – wie schon Friedrich der Große sagte – nach seiner Fasson selig werden.

VIELE WEGE ZU EINEM GOTT?

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir sind dankbar für Religionsfreiheit, wir sind zum Frieden berufen und es stimmt: Es gibt nur einen Gott. Doch führen damit schon alle Religionen zu dem einen Gott? Viele stellen es sich etwa so vor, als säße Gott auf der Spitze eines hohen Berges. Nun müsse jeder versuchen – auf welchem Wege, mit welcher Religion auch immer – die Spitze des Berges zu erklimmen, um zu Gott zu kommen. So bemüht sich jeder auf seine Weise. Manche wählen dafür die Meditation, andere bringen bestimmte Opfergaben, manche verrichten rituelle Gebete, wieder andere halten sich an feste Regeln. Dabei komme es natürlich vor, dass manche meinen, sie seien die Einzigen, die sich auf dem richtigen Weg befinden. Nur deshalb gäbe es manchmal Stress.

GOTT BEGEGNET DIR

Diese Ansicht ist irgendwie verlockend. Doch ist es so einfach? In diese Sicht lässt sich zumindest einer nicht einordnen: Jesus Christus. Und das aus gutem Grund, denn er weiß: „Gott wohnt in einem Licht, wo niemand hinkommen kann.“ (Die Bibel, Timotheus 6, 16). Gott wohnt – um das Bild noch einmal zu gebrauchen – nicht auf der Spitze eines Berges, sondern er wohnt in einer Herrlichkeit, die für uns Menschen nicht zugänglich ist. Deshalb müssen auch alle menschlichen Versuche, Gott zu erreichen, fehlschlagen. So enttäuschend das zunächst sein mag, wir sollten froh darüber sein. Denn Gott will uns von all dieser vergeblichen Mühe befreien. Nicht wir müssen uns auf irgendeine Weise zu Gott emporarbeiten, sondern Gott kommt zu uns Menschen und begegnet uns hier. Als Jesus hier auf der Erde war, konnte er mit Recht sagen: „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Die Bibel, Johannes 14, 9). Nicht wir erarbeiten uns einen Weg zu Gott, sondern Gott hat von seiner Seite aus einen Weg für uns bereitgemacht. Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Die Bibel, Johannes 14, 6).

GEHST DU DEN RICHTIGEN WEG?

Du merkst, hier müssen wir radikal umdenken. Nicht nur umdenken, sondern auch umkehren. Denn dazu ist der Weg da, damit wir ihn gehen. Jetzt nicht mehr eigenwillig und vergeblich, sondern auf einem Weg, der wirklich ans Ziel führt. Das sichern nicht wir mit unserem Einsatz ab, das garantiert Gott mit seinem Einsatz. Wie der Prophet Jesaja es treffend formuliert hat: „Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber der Herr ließ ihn treffen unser aller Schuld.“ (Die Bibel, Jesaja 53, 6). Komm mit deiner Schuld und überlasse dich im Vertrauen Jesus. Er bringt dich zu Gott zurück. Dann darfst du wissen, angekommen zu sein, endlich zu Hause zu sein.